ROC - Die Republik China

Tschiang Kai-schek,
Sohn eines Salzhändlers, Absolvent der nationalen Militärakademie in Baoding, hatte in Japan Militärwissenschaft studiert, wobei er Sun Yatsen traf und sich dessen Revolutionärer Liga (Tongmeng hui) anschloß, der Vorläuferin der chinesischen Nationalpartei Kuomintang (KMT). Bei Ausbruch der Revolution von 1911 kehrte Tschiang nach Shanghai zurück, war 1912 am Sturz der kaiserlichen Regierung und an der Errichtung der Republik China beteiligt, nahm 1913 an der zweiten Revolution und 1915/16 am Feldzug gegen den Kriegsherrn Yuan Shikai teil. 1923/24 war er im Auftrag Sun Yatsens in Moskau, um u.a. von der Sowjetregierung Unterstützung für China zu erhalten. 1924 wurde er Leiter der mit sowjetischer Hilfe errichteten Militärakademie in Whampoa, dem Ausbildungslager der Armee der KMT. 1925 übernahm er nach dem Tode Sun Yatsens die Führung und den Oberbefehl der KMT. 1928, nachdem er Südchina und zwischen 1926 und 1928 die Militärmachthaber im Norden besiegt und die Gebiete in den Herrschaftsbereich seiner 1927 in Nanking errichteten Nationalregierung einbezogen hatte, ließ er sich zum Präsidenten der “Chinesischen Republik” wählen. Bis Mitte der 30 Jahre setzte Tschiang seinen Kampf gegen die chinesischen Kommunisten unter Mao Zedong und Zhou Enlai u.a. mit Unterstützung deutscher Militärs (Generaloberst Hans von Seeckt) fort, versuchte den Japanern Widerstand zu leisten, die 1931 die Mandschurei besetzt hatten und trieb 1934 die Kommunisten auf ihren Langen Marsch. Als er 1936 von seinem General Zhang Xueliang (“Zwischenfall von Xi’an”) gefangen genommen wurde, sah er sich zu einem “Burgfrieden” mit den Kommunisten gezwungen, auch, um mit ihnen eine Einheitsfront gegen die Japaner zu bilden. Im Japanisch-Chinesischen Krieg (1937-45) fand Tschiang Anerkennung als Führungspersönlichkeit. Er mobilisierte Chinas Bevölkerung zur Abwehr der japanischen Invasion und versuchte zugleich, die Kommunisten zurückzudrängen. 1942 wurde er Oberbefehlshaber der alliierten Truppen in China.

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