Formosa/Taiwan - Geschichte

Japan versuchte 1590 erstmals, zunächst vergeblich, eine Annexion. Die Niederlande errichteten 1624 an der Südwestküste ein Fort und eine permanente Siedlung. Spanien kontrollierte ab 1626 ein Kap im Nordosten - aber 1662 sicherte sich China die Gesamtherrschaft über Taiwan und behauptete sie trotz mannigfacher Interventionen und Zwischenfälle durch Amerikaner, christliche Missionare und japanische Marodeure bis hin zum Opiumkrieg.
1886 wurde Taiwan, zuvor eine Präfektur der Provinz Fujian, offiziell zur 22. Provinz Chinas erhoben. Der Ausbruch des Chinesisch-Japanischen Kriegs von 1895 begründete ein halbes Jahrhundert japanischer Vorherrschaft über Taiwan und große Teile Nordasiens.
Nach der Kapitulation Japans am Ende des Zweiten Weltkriegs fiel Taiwan am 25. Oktober 1945 (dem "Restoration Day") an China zurück. Im November 1949 zog sich Tschiang Kai-schek, nachdem er definitiv die Kontrolle über das Festland verloren hatte, auf Taiwan zurück und errichtete hier eine autokratische Republik mit strikter Machtaufsicht der Kuomintang.
Beim Ausbruch des Korea-Kriegs, 1950, übernahmen die USA die Schirmherrschaft über die Republik und gewährten ihr in großem Umfang ökonomische Unterstützung und politische Protektion. Zwei Jahrzehnte später änderte sich jedoch die globalpolitische Strategie der USA. 1971 verlor Taiwan zugunsten der Volksrepublik China die Mitgliedschaft in der UNO und ihren Unterorganisationen, sowie den Sitz im Sicherheitsrat. 1978 erfolgte die offizielle Anerkennung der Volksrepublik China durch die USA, und die diplomatischen Verbindungen mit Taiwan wurden abgebrochen.
Seit den Neunzigerjahren wandelte sich das politische Leben in Taiwan: Trotz aller Beschränkungen blühte die Wirtschaft auf, und es begann ein bemerkenswerter Prozess der Demokratisierung. Das Säbelrasseln wird zwar fortgesetzt (die Volksrepublik sieht in der ROC nach wie vor eine abtrünnige Provinz, die ROC beharrt nach wie vor offiziell auf ihrem Alleinvertretungsanspruch), doch fallen immer mehr Barrieren, vor allem im Reiseverkehr, im Handel und in der Wirtschaft. Dies gilt insbesondere seit der Aufhebung des Kriegsrechts, 1987, und der Schaffung einer Reihe demokratischer Prozesse, die 1996 in den ersten freien Präsidentschaftswahlen gipfelten. Die folgende Wahl, im Jahr 2000, beendete die fünf Jahrzehnte währende Vorherrschaft der Kuomintang (KMT) und begründete einen friedlichen Machtwechsel zu einer Mehrparteien-Gesellschaft, zunächst unter der Führung der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP).
Die Jurisidiktion der ROC erstreckt sich über Taiwan, Penghu, Kinmen, Matsu und zahlreiche kleine Inseln, zu denen auch Pratas zählt

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