Amateurfunk aus der Demokratischen Republik Korea


August 2005: P5/KA2HTV - Enttäuschte Hoffnung

August 2005: P5/KA2HTV - Enttäuschte HoffnungzoomEin weiterer Umstand, der die Anullierung der Sendegenehmigung bewirkt haben könnte, war, dass der Dr. Borenstein von der Regierung zugeteilte "Betreuer und Reisebegleiter" einem Unfall zum Opfer fiel. Er ertrank in Wonsan, wo er und einige andere "Begleiter" den Arzt und seine Reisegruppe bei einer Küstenrundfahrt begleitet hatten.
Die Kosten für die geplante DXpedition wurden, ebenso wie die Beistellung der Ausrüstung, von der Lone Star DX Association übernommen und von mehreren Firmen und Einzelpersonen unterstützt, die auf der bereits vorgedruckten QSL-Karte aufgelistet sind. Noch vor Dr. Borensteins Abreise aus den USA wurden ihm und der LSDXA versichert, dass seine Aktivierung von der ARRL für das DXCC-Programm anerkannt werde, sobald er die erforderlichen Nachweise erbringen würde - z.B. Eintragung im Reisepass, Visa, Genehmigung, Fotokodumentation -, dass er tatsächlich und legal aus Nordkorea gefunkt habe.
“Die Lone Star DX Association hat sich der Unterstützung von DXpeditionen gewidmet. Wir wussten, dass wir uns auf ein Risiko mit vielen Unbekannten einlassen würden, aber die Hoffnung, P5 wieder in den Äther zu bringen, war uns den Versuch wert. Vielleicht tragen unsere Bemühungen und jene von Dr. Borenstein dazu bei, dass der Ball im Spiel bleibt", sagte LSDXA -Präsident Mike Thomas, NA5U.
Die Missverständnisse begannen, als ein Beamter des Büros für die kulturelle Zusammenarbeit die Sendegenehmigung bereits ausstellte, ehe der offizielle Antrag von KA2HTV von den Beamten der PTT endgültig genehmigt worden war. Beide Behörden sind Regierungsstellen. Dr. Borenstein hatte die letzten Vorbereitungen abgeschlossen und wollte schon zu senden beginnen, als man ihm am 20. August plötzlich zu einer Vorsprache aufforderte. "Man teilte mir mit, dass jene Person, die meine Lizenz ausgestellt hatte, dazu nicht berechtigt gewesen sei, weil die Maßnahme eine Einmischung in die Kompetenz der PTT bedeutete", berichtete Dr. Borenstein. "Bis zuletzt hatte ich nicht den geringsten Anlass, an der Gültigkeit meiner schwarz auf weiß vorliegenden Sendeberechtigung zu zweifeln. Ich hatte genau diesen Kontaktpersonen demonstriert, wie Amateurfunk funktioniert, und zu verstehen gegeben, dass meine Tätigkeit dem Land und seiner Regierung von Nutzen sein würde. Die plötzliche Kehrtwendung traf mich wie ein Schock. Ich kehrte von dieser Besprechung in mein Hotelzimmer zurück und schaute dumpf der BBC zu, dem einzigen englischen TV-Kanal, der zur Verfügung stand. Das Bewusstsein, dass hunderte Stationen in aller Welt gespannt auf mein Signal warteten und nun keinen P5-Kontakt erwarten durften, enttäuschte mich maßlos. Monatelang hatten die Lone Star DX Association und ich diese DXpedition geplant, so viele Spender und Unterstützung hatten uns bei diesem Projekt geholfen, und nun sollte alles vergeblich gewesen sein..."
Dennoch sah KA2HTV die Ereignisse nicht als definitiven Misserfolg an, sondern gab seiner Hoffnung Ausdruck, zu einer künftigen Aktivierung Nordkoreas beigetragen zu haben. "Wenn ich auch nicht selbst senden durfte, so haben meine Interventionen vielleicht doch etwas bewirktm und überdies stehen jetzt auch die erforderlichen Geräte aus Spendenmitteln für eine nächste Gelegenheit zur Verfügung. Man mag unsere Aktion als Fehlschlag abtun - aber wer nichts wagt, kann auch nichts gewinnen."
KA2HTV hatte seine Lizenz 1980 erworben und war bis 1984 zur Extra Class aufgestiegen. Als Gast oder DXpeditionär hatte er gearbeitet als: SP5PBE in Polen, 4X/KA2HTV in Israel, JY6ZZ in Jordanien, CO2KK in Kuba und 9G5DR in Ghana. Nordkorea hatte er bereits zuvor, im Juli 2004, als medizinischer Berater besucht.


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