Amateurfunkgeschichte Deutschland - Folgen 44 und 45


Personenkarussel und Krisenstimmung

Personenkarussel und KrisenstimmungzoomWer gehofft hatte, dass nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre – den Kontroversen um die Errichtung des Amateurfunk-Zentrums Baunatal, der Absplitterung der Projektgegner und deren Gründung eines Konkurrenzverbandes – nun wieder Ruhe einkehren würde, hatte zu früh gehofft. Bereits am 19. und 20. Januar 1974 findet im AFZ eine außerordentliche Clubversammlung statt, und im sprichwörtlichen Sinn ist Feuer am Dach. - Bild: Otto Sailer, DL8AJ (li) und Josef Kaiser, DK1QZ (re) treffen zur Clubversammlung ein.

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Anhaltende Finanznöte

Anhaltende FinanznötezoomBild: Die Ausschreibung für den neuen Geschäftsführer. - Da der Haushaltsplan für 1974 eine Bedeckungslücke von 50.000DM aufweist, werden alle Positionen um 20% gekürzt. Das Team im AFZ wird im Juli per Zwangsurlaub halbiert und muss ab August mit einem neuen, reduzierten Organisationsplan rechnen. Immer noch bestehen Beitragsrückstände von 8.000 Mitgliedern in Höhe von 350.000DM.

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Abtausch von Unfreundlichkeiten

Großartige Leistungen trotz alledem

Ulf A. Kluge, DJ1BQ, hat die fristlose Kündigung nicht hingenommen und kontert mit einem Prozess vor dem Arbeitsgericht und fordert eine Nachzahlung von zunächst 106.000DM, dann 45.000DM. Am 24. September 1974 schließt man vor dem Amtsgericht Kiel einen Vergleich: Die Kündigung wird „in ein einverständlich beendetes Arbeitsverhältnis“ gewandelt, das Hausverbot aufgehoben, der DARC zahlt eine Abfindung von 6.500DM und übernimmt die Kosten des Verfahrens. Da die QRV dies brühwarm mitteilt, sieht sich der Vorstand nachträglich auch zu einer Information in der cqDL veranlasst.[15]

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Fußnoten und pdf-Datei zu Folge 44

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(45) 1975: Endich konsolidiert

(45) 1975: Endich konsolidiertzoomEs mag am Erschöpfungszustand beider Streitparteien gelegen haben, es mag – dies nun schon eher – Verdienst des neuen Geschäftsführers Karl Diebold, DJ1BM, sein, der mit freundlicher Bestimmtheit und unaufgeregter Kompetenz für Ruhe und gute Arbeit im AFZ sorgt und der die schwierige Koordinierung der angestellten „Manager“ und der freiwillig tätigen Funktionäre schafft: jedenfalls kehrt Mitte der siebziger Jahre endlich Ruhe in den DARC ein. Man hat nun wieder Zeit und Kraft, sich den eigentlichen Aufgaben des Verbandes zu widmen, und auch die Ortsgruppen- und Distriktleiter atmen auf, weil die Querelen nur noch die notorischen Miesmacher und Besserwisser beschäftigen. Die QRV, das Organ der „Andersgläubigen“, hat sich bei einer Auflage von 14.000 eingependelt,[1] der DARC-Mitgliederstand liegt stabil bei rund 20.000, die Flurgrenzen sind hiermit abgesteckt. Und neue Geräte bereiten neue Frede: ICOM bringt trangbare 2m-Transceiver heraus (unser Bild: IC-202)



Neues Feindbild: CB

Neues Feindbild: CBzoomVom Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen kommen neue „Bestimmungen über Sprechfunkanlagen kleiner Leistung im Frequenzbereich 26.960-27.280 kHz“ [2]Danach können ab 1. Juli 1975 Genehmigungen für ortsfeste Anlagen auf zwölf Kanälen im 10-kHz-Raster zwischen 27.005 und 27.135kHz ohne die bisher geforderte Glaubhaftmachung eines Bedarfs beantragt werden. Für den Betrieb beweglicher Geräte im gleichen Frequenzbereich wird eine kostenfreie allgemeine Genehmigung erteilt. Bewegliche Sprechfunkanlagen dürfen untereinander und mit den ortsfesten Anlagen Nachrichten „unter Beachtung aller sonstigen gesetzlichen Vorschriften“ austauschen.

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10. Konferenz der IARU in Warschau

10. Konferenz der IARU in WarschauzoomVom 14. bis 18. April 1975 tagt in Warschau, im Kulturpalast, die Region I der IARU. Der Eröffnungstag ist nicht zufällig gewählt, es ist exakt der 50. Jahrestag der IARU-Gründung in Paris. Von den 42 Mitgliedsverbänden sind 35 repräsentiert (nicht alle vertreten, die Südafrikaner z.B. hatten von Polen keine Einreisevisa erhalten). Sie repräsentieren über 250.000 Mitglieder und rund 80.000 Lizenzen. DARC-Delegationsleiter ist der DX-Referent, Dr. Jürgen Röttger, DJ3KR. Eine der Hauptaufgabe der Konferenz ist, ein einheitliches Konzept auszuarbeiten, das die nationalen Verbände ihren Postverwaltungen übergeben sollen, damit diese bei der kommenden Weltnachrichtenkonferenz 1979 in Genf die Interessen der Funkamateure wahren.[8]

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Die DARC-Funktionäre tagen, die Oldtimer sterben

Am 22. Februar stellt sich der Geschäftsführer dem erweiterten Vorstand erstmals zum Gespräch. Man diskutiert die Position für die IARU-Konferenz, Personalia und administrative Interna.
Am 10. und 11. Mai findet in Fürth-Weschnitz im Odenwald die Clubversammlung statt. Man diskutiert die Ergebnisse der Warschauer Konferenz. Schatzmeister, Karl-Heinz Winkler, DJ9CL, die Bilanz für 1974 vor. Die Bilanzsumme beträgt 1,657 Mio. DM. Das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital konnte auf 741.000DM zu 848.000DM verbessert werden. Aber der Zinsendienst allein schlägt mit 24.000DM zu Buche, Justitiar und Prozesskosten mit 20.000DM.[11]

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Eine prominente YL - und Aufregung um 'Hör zu' und 'Tagesspiegel'

Eine prominente YL - und Aufregung um 'Hör zu' und 'Tagesspiegel'zoomEndlich gibt es wieder eine prominente Funkfreundin: Elke Herrmann. Die in Völkingen geborene Journalistin und Fernsehmoderatorin beginnt im Jahr 1962 ihre Karriere im Bereich Hörfunk des Saarländischen Rundfunks (Europawelle Saar). Sie ist dann auch als Moderatorin des Aktuellen Dienstes im SR-Fernsehen und ab 1984 in den ARD-Tagesthemen präsent. Bei der Produktion eines Hörfunkbeitrags über eine Veranstaltung des DARC Saar stößt sie auf den Amateurfunk, ist fasziniert, wird von ihrem Kollegen Karl Fischer, DL8ASP, auf die Prüfung vorbereitet, erhält 1973 das Rufzeichen DC1VU und wird Mitglied im OV G11. (2002 tritt sie, zuletzt Chefredakteurin und stellvertretende Programmdirektorin des Saarländischen Rundfunks in den Ruhestand. Für ihr Hobby hat sie wenig Zeit. 1994 verlässt sie den DARC und gibt später auch ihr Rufzeichen zurück. Elke Hermann stirbt am 26. Februar 2009 im Alter von 66 Jahren.)[18]
Kaum aber hat man ein prominentes Aushängeschild in den Medien, gibt es Ärger mit den Redaktionen: An sich eine Bagatelle, aber typisch ist die Reaktion.

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PDF-Datei und Fußnoten zu Folge 45

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