Datei Datum Inhalt Dauer widst_01 17.07.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Ein Überblick. Von Studierenden der Frankfurter Goethe Universität Das Abhören ausländischer Sender war während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland strengstens verboten. Wer sich nicht daran hielt, musste mit harten Strafen rechnen. Trotzdem hörten Millionen Menschen in Deutschland die BBC, Radio Moskau oder die Stimme Amerikas, die mit Hilfe von Emigranten umfangreiche und vielfältige Programme in deutscher Sprache ausstrahlten. Warum begaben sich so viele deutsche Hörer in große Gefahren, wenn sie heimlich den alliierten Sendern lauschten? Die Antwort liegt auf der Hand. Weil die Propagandamaschine von Joseph Goebbels die Deutschen über die wahre Kriegslage im Dunklen ließ, erhoffte man sich genauere Informationen aus dem Ausland. Auch die Hoffnung, die Schrecken des Kriegs und der NS-Diktatur könnten bald vorbei sein, lockten Hitler-Anhänger und -Gegner vor die Lautsprecher. In der Auftaktsendung zu einer achtteiligen Feature-Reihe zu den Geheimen Sendern während der NS-Diktatur geben Studierende der Frankfurter Goethe-Universität einen Überblick über die deutschsprachigen Radioprogramme der Alliierten. Die Feature ist im Rahmen eines Seminars des Instituts für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft entstanden. 54:40 widst_02 24.07.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Die BBC und die deutschsprachigen Programme aus Großbritannien Die British Broadcasting Corporation, kurz BBC, hatte bereits im September 1938 einen deutschsprachigen Dienst eingerichtet, um auf einen bevorstehenden Krieg vorbereitet zu sein. Das Feature schildert die Anfänge des Dienstes bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. So ist die erste Nachrichtensendung ebenso zu hören wie die Kriegserklärung des britischen Premierministers Chamberlain an das Deutsche Reich. Auch deutsche Emigranten, wie der Soziologe Richard Löwenthal, kommen zu Wort, die von Großbritannien aus deutschsprachige Sender betrieben. Für die Goebbels-Propaganda waren die Programme von der Insel, die man in Deutschland gut empfangen konnte, ernsthafte politische Gegner. Nach Kriegsbeginn wurde von ihm deshalb das Abhören ausländischer Sender unter Strafe gestellt. 55:23 widst_03 31.07.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Der Deutsche Dienst der BBC während des Zweiten Weltkriegs Der deutschsprachige Dienst der British Broadcasting Corporation, kurz BBC, war während des Zweiten Weltkriegs das meistgehörte ausländische Radioprogramm in Deutschland. Allerdings musste jeder, der den Sender heimlich einstellte, damit rechnen, ins Zuchthaus zu kommen. Denn das Abhören ausländischer Sender war von Goebbels verboten worden und mit drastischen Strafen bedroht. Trotzdem wurde die BBC von Millionen Deutschen als wichtige Informationsquelle genutzt. Die Attraktivität des Programms beruhte nicht nur auf den wahrheitsgetreuen Informationen über den Kriegsverlauf, sondern auch auf der Vielfalt der Sendeformen vom Kommentar über Feature bis zu umgedichteten populären Schlagern und witzigen Sketchen. Eine besonders prominente Stimme des deutschsprachigen Dienstes war der im amerikanischen Exil lebende Literaturnobelpreisträger Thomas Mann. 54:49 widst_04 07.08.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Der deutschsprachige Dienst von Radio Moskau Der deutschsprachige Dienst von Radio Moskau war das offizielle Sprachrohr der Sowjetunion. Bereits 1929 gegründet, entwickelte er sich nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR zu einem der wichtigsten alliierten Sender, die in das Deutsche Reich strahlten. Im Gegensatz zum Deutschen Dienst der BBC wurde das Programm weitgehende von deutschen Emigranten geprägt, die in der Sowjetunion Zuflucht gefunden hatten. In der Sendung sind Nachrichten, Kommentare und Reportagen zu hören, die während des Zweiten Weltkriegs von Radio Moskau gesendet wurden. Für die Kommunisten in Deutschland war der Sender Ermutigung und Hoffnung zugleich. Nach der Rückkehr aus ihrem Exil beteiligten sich die meisten Mitarbeiter des deutschsprachigen Dienstes in leitenden Positionen am Aufbau der DDR. 54:57 widst_05 14.08.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Die deutschen Kriegsgefangenen- und Emigrantensender in der Sowjetunion Die Sowjetunion war für die deutschen Kommunisten das Land der Verheißung, als Adolf Hitler 1933 die Macht übernahm. Funktionäre und einfache Parteimitglieder emigrierten in die Sowjetunion und versuchten von dort aus Kontakt mit ihren Parteigenossen in Deutschland zu halten. Das ging zum einen über den deutschsprachigen Dienst von Radio Moskau und zum anderen über Rundfunksender, die speziell für deutsche Emigranten eingerichtet worden waren. Hinzu kam nach der Kapitulation der 6. deutschen Armee bei Stalingrad der Sender des Nationalkomitees Freies Deutschland, das von kriegsgefangenen deutschen Offizieren und Soldaten gegründet worden war. Das Abhören dieser Sender war in Deutschland mit hohen Haftstrafen bedroht. Trotzdem begaben sich viele in diese Gefahr, weil sie ihre Hoffnungen auf die Sowjetunion und die Rote Armee setzten. 54:56 widst_06 21.08.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Deutschsprachige Kurzwellensender in den USA In den USA, wo während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche deutsche Emigranten lebten, gab es mehrere kommerzielle Sender, die deutschsprachige Programm ausstrahlten. Zum einen hatten sie die Deutsch-Amerikaner im Blick, zum anderen hofften sie über die starke Kurzwelle auch Hörer in Deutschland zu erreichen. Daneben wurde nach dem Kriegseintritt der USA ein staatlicher Sender ins Leben gerufen, der als "Stimme Amerikas" deutsche Hörer mit dem amerikanischen Standpunkt bekannt machen sollte. Über die "Stimme Amerikas" sprachen bekannte deutsche Emigranten wie die Wagner-Enkelin Friedelind Wagner oder der Theologe Paul Tillich. 55:03 widst_07 28.08.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Die „schwarze“ Rundfunkpropaganda der Alliierten Um den Eindruck zu erwecken, es gäbe in Deutschland Hitlergegner, die über eigene Radiostationen verfügten, und um deutsche Soldaten durch fingierte Nachrichten zu verwirren, wurden von den USA, den Briten und den Sowjets sogenannte Schwarze Sender ins Leben gerufen. Sie waren nicht das, was sie vorgaben, wurden aber von Deutschen teilweise stark gehört. Vor allem die vermeintlich deutschen Soldatensender, die flottere Musik als deutsche Stationen brachten, waren bei den Truppen sehr beliebt. Am Kriegsende, als die militärische Lage immer unübersichtlicher wurde, versuchten diese Sender, versprengte deutsche Einheiten in die Irre und damit in die Gefangenschaft zu führen. 55:13 widst_08 04.09.2016 Geheime Sender - Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler. Tarnen und Täuschen - Die „schwarze“ Rundfunkpropaganda der Alliierten Um den Eindruck zu erwecken, es gäbe in Deutschland Hitlergegner, die über eigene Radiostationen verfügten, und um deutsche Soldaten durch fingierte Nachrichten zu verwirren, wurden von den USA, den Briten und den Sowjets sogenannte Schwarze Sender ins Leben gerufen. Sie waren nicht das, was sie vorgaben, wurden aber von Deutschen teilweise stark gehört. Vor allem die vermeintlich deutschen Soldatensender, die flottere Musik als deutsche Stationen brachten, waren bei den Truppen sehr beliebt. Am Kriegsende, als die militärische Lage immer unübersichtlicher wurde, versuchten diese Sender, versprengte deutsche Einheiten in die Irre und damit in die Gefangenschaft zu führen. 59:58