Lage und Geschichte

Kontinent: Ozeanien - Lage: 50.43S, 166.6 (Auckland) 52.32S, 169.9O (Campbell) RD38 - Zonen: WAZ 32, ITU 60 - Zuweisungen: ZL4, ZL9, ZLx/A 8 - IOTA OC-074 (Auckland), OC-037 (Campbell, ex OC-263)

Lage und GeschichteAuckland
Die stark zerklüftete und bergige Insel ist geprägt von steilen Klippen aus Basalt an der Westküste, die bis zu 365 m aufragen können, sowie zahlreichen Fjorden und Buchten an der Ostküste. Die höchste Erhebung mit 659 m kann mit dem Cavern Peak ungefähr in der Mitte der Insel gefunden werden. Der westlichste Punkt von Auckland Island, Cape Lovitt, ist zugleich den westlichste Punkt Neuseelands. Am Port Ross, einem Fjord im Nordosten der Insel, liegt die historische Siedlung Hardwicke. Sie war Zentrum eines Siedlungsversuchs durch britische Einwanderer im Jahr 1850, der allerdings nach nur 2 Jahren und 9 Monaten wieder aufgegeben wurde. Südlich von Auckland Island, getrennt durch die Meerenge Carnley Harbour, liegt Adams Island, nordöstlich von ihr Enderby Island, die drittgrößte Insel des Archipels. Die viertgrößte Insel, Disappointment Island, liegt nur 4 km weiter westlich.
Bekannt ist Auckland Island für eine verwilderte Hausschwein-Rasse, die Auckland Island Pigs. Sie wurden 1807 von den ersten Wal- und Robenjägern auf die Insel gebracht, verwilderten und lebten rund einhundert Jahre weitgehend ungestört auf der Insel. Da sie der indigenen Flora und Fauna schweren Schaden zufügten, wurde 1999 vom neuseeländischen Department of Conservation ihre Beseitigung beschlossen. Nur 17 Schweine überlebten und wurden zum Erhalt der Rasse auf das neuseeländische Festland verbracht. Wegen der vielen eingeschleppten Spezies kommen die endemischen Vogelarten der Aucklandinseln, wie beispielsweise die Aucklandente (Anas aucklandica), nicht mehr auf der Hauptinsel vor. Die geschützten Buchten im Osten der Insel sind die Heimat des Südinsel-Eisenholzes (Metrosideros umbellata), das hier die südlichsten Wälder Neuseelands bildet.
Geographie
Die Aucklandinseln, als Reste zweier ehemaligen Vulkane, liegen 465 km südsüdöstlich der Hafenstadt Bluff (Südinsel Neuseelands) zwischen 50° 26′ und 50° 56′ südlicher Breite sowie 165° 52′ und 166° 22′ östlicher Länge. Die Inselgruppe, die eine zusammenhängende Gesamtfläche von 625 km² besitzt, besteht aus der Hauptinsel Auckland Island, die eine Länge von etwa 40 km und an der breitesten Stelle rund 12 km misst. Mit 510 km² stellt sie mit Abstand die größte Insel dar; Adams Island, als zweitgrößter, Enderby Island, als drittgrößter und der 4 km weiter westlich gelegenen Disappointment Island als viertgrößter Insel sowie Rose Island, Ewing Island und vielen kleinen anderen. Die höchste Erhebung der Inselgruppe, der 705 m hohe Mount Dick, befindet sich auf Adams Island. Der westlichste Punkt der Inselgruppe, Cape Lovitt, stellt zugleich den westlichsten Punkt Neuseelands dar. Das Klima der Aucklandinseln ist von starken, fast immer währenden westlichen Winden geprägt. Die Regenfälle sind in der Regel moderat, wobei es aber über 300 Tage im Jahr regnet. Die Temperaturen liegen im Jahresmittel bei etwa 8º C, im Sommer zwischen 10º – 16º C und im Winter zwischen 4º – 10º C.[6]
Geschichte
1998 wurden auf Enderby Island Reste einer polynesischen Siedlung gefunden. Man geht davon aus, dass die Inseln zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert bewohnt gewesen waren. Als Kapitän Abraham Bristow am 18. August 1806 mit seinem Walfangschiff Ocean die Inseln ansteuerte und für die Europäer entdeckte, waren sie unbewohnt. Er nannte die Inselgruppe Lord Auckland's zu Ehren seines Vaters Freund William Eden, 1. Baron Auckland. Enderby Island benannte er nach seinem Auftraggeber Samuel Enderby, Besitzer der auf Walfang spezialisierten britischen Firma Samuel Enderby & Sons. 1807 erhob Großbritannien Anspruch auf die Inselgruppe. Bald kamen Seehundfänger und errichteten auf den Inseln ihre Stationen, doch um 1812 waren die Bestände an Seehunden derart dezimiert, dass die Jäger ihre Siedlungen wieder aufgaben. Im März 1840 besuchte der Forscher Jules Dumont d’Urville für neun Tage die Aucklandinseln. Im November 1840 folgte ihm James Clark Ross. Im Oktober 1874 landeten deutsche Forscher in der Terror Cove in der Bucht von Port Ross. Ihre Expedition hatte zum Ziel, den Venustransit beobachten und erforschen zu können. Sie blieben sechs Monate. 1841/42 wurde der Versuch unternommen die Inseln zu besiedeln durch eine Gruppe von 180 Māori von den Chatham Islands. m Dezember 1849 versuchten 150 britische Siedler in der Bucht von Port Ross ihr Glück. Doch sie fanden das Land von rund 60 dort lebenden Māori und Moriori bereits weitgehend aufgeteilt. Im Januar 1850 gründeten sie ihre Siedlung Hardwicke, gaben aber nach nur 2 Jahren und 9 Monaten wegen unwirtlichen Lebensbedingungen wieder auf. Initiator des Siedlungsvorhabens war seinerzeit der Brite Charles Enderby. Die letzten überlebenden 19 Māori und 11 Moriori gaben 1854 auf. Obwohl die Aucklandinseln als unbewohnbar galten, ordnete 1863 Großbritannien diese seiner Kolonie Neuseeland zu. Während des Zweiten Weltkriegs wurden von 1941 bis 1945 die Aucklandinseln mit fünf Küstenwachstationen zur Überwachung der Seewege bestückt. Die Aucklandinseln waren im 19. Jahrhundert bekannt für einige spektakuläre Schiffshavarien. Auf Grund der Abgelegenheit der Inseln und der Erfahrung von Überlebenden von Schiffsunglücken an den Aucklands wurden 1867 an drei Standorten, Erebus Cove, Saddle Hill und Musgrave's Hut im Carnley Harbour, Hütten mit Proviant für Überlebenden eingerichtet. 1993 wurde das Auckland Islands Marine Mammal Sanctuary, ein 560.564 ha großes Seegebiet um die Aucklandinseln als Schutzzone für Meeressäugetiere eingerichtet. 2003 folgte die Einrichtung des Auckland Islands-Motu Maha Marine Reserve, einem 498.000 ha großen Meeresschutzgebiet. Damit erstrecken sich beide Schutzzonen rund 12 Seemeilen um die Inselgruppe herum.
Campbell
Geologisch gesehen ist Campbell Island der Überrest eines Vulkankegels. Wegen der starken Erosion durch den Ozean, dessen Strömungen aufgrund der Roaring Forties größtenteils in West-Ost-Richtung verlaufen, wurde bereits die gesamte westliche Hälfte des vor ungefähr 640 Millionen Jahren (Paläozoikum) entstandenen Archipels abgetragen. Die eiszeitlich anmutende landschaftliche Beschaffenheit der Insel wurde höchstwahrscheinlich von Gletschern ausgeformt. Der überwiegende Teil der Insel besteht aus Vulkangesteinen. Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 6 °C und 7 °C. Wegen der jährlich rund 250 Regentage ist das Klima sehr sonnenarm. Es gibt im Jahr nur rund 700 Sonnenstunden, was den Ort zu einem der sonnenärmsten der Erde macht.
Geschichte
Campbell Island wurde im Januar 1810 vom Walfänger Frederick Hasselburg entdeckt. Der größte Fjord der Insel, der Perseverance Harbour, trägt noch heute den Namen seiner Brigg. Die Insel selbst benannte er nach seinem Auftraggeber Robert Campbell und Co./Sydney. Nach der Entdeckung einer großen Robben-Kolonie, wurde die Jagd auf diese Tiere, obwohl sie immer unökonomischer wurde, bis etwa 1830 fortgesetzt, vor allem, um deren Fell zu erbeuten. Die neuseeländische Regierung versuchte vergeblich mithilfe von Patrouillen das Abschlachten der Seehunde zu verhindern. Nach der "Zeit der Ausbeutung" folgte eine "Periode der Erkundung". Zahlreiche Expeditionen erkundeten die Tier- und Pflanzenwelt der Insel, versuchten herauszufinden, ob das Gebiet jemals zum großen, südlichen Kontinent gehörte oder verfolgten den Verlauf der Venus. Zwischen 1868 und 1923 wurde das Eiland gelegentlich von britischen und neuseeländischen Schiffen angelaufen, die dort Stationen für Schiffbrüchige unterhielten. Obwohl bereits vor 1895 Schafe, Ziegen und Schweine auf der Insel ausgesetzt wurden, konnten sie nie lange überleben. In diesem Jahr aber pachtete ein gewisser J Gordon aus Gisborne für einen Zeitraum von 21 Jahren die gesamte Insel und baute eine Farm auf. Er begann zuerst mit einigen hundert Stück, bevor 1913 eine Maximalpopulation von 8.000 erreicht wurde. In den 1910er-Jahren wurde die letzte Walfangstation an der North West Bay geschlossen und die Farm-Ära endete in den 1930er-Jahren, als die Pachten nicht mehr verlängert wurden. Seit 1954 ist die Insel ein Naturreservat und wurde 1998 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts fand auf der gesamten Insel eine der ehrgeizigsten Tiersäuberungsaktionen überhaupt statt. Nachdem auf der Insel alle Schafe, Ziegen und Schweine entfernt wurden, wurde Campbell Island im Mai 2003 offiziell für "rattenfrei" erklärt. Diese hatten sich auf der Insel innerhalb von 200 Jahren zur weltweit dichtesten Rattenpopulation entwickeltNun dient das Eiland u.a. als Siedlungsgebiet für seltenste einheimische Vogelarten. Ohne Genehmigung darf heute niemand die Insel betreten.Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Tucker Cove, eine Station zur Küstenbeobachtung betrieben. Nach ihrer Schließung bei Kriegsende wurden die Gebäude als Wetterstation genutzt, bis 1958 eine neue Station in Beeman Cove in Betrieb genommen und Ende 1994 vollständig automatisiert wurde.


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