Amateurfunkgeschichte Deutschland, Folgen 34 und 35


Ein Funkkurs mit Folgewirkung

1959/1964: „Ex Young Lady ruft Old Man“

Ein Funkkurs mit FolgewirkungzoomDiese auch für Laien verständliche Episode war bereits am 4. Dezember 1959 als Episode ausgestrahlt worden. Bei der Wiederholung wollte man sie um zehn Minuten strecken und zugleich den doch recht „abstrakten Stoff“ durch Erklärungen weiter auflockern. Der angepeilte Gesprächspartner, der Kursleiter von damals, war aber nicht erreichbar: Günter Halbauer leitete gerade in Leopoldville die Flugsicherung. Da entsann man sich, dass im Film auch die spätere DJ6RF, Renée Franke, auf der Schulbank saß. Fernseh-Reporter Wolf Mittler verpflichtete sie als Interviewpartnerin, „und Renée antwortete so geschickt, als ob der DARC eine eigene Public-Relations-Dame beschäftigte.“[7]

Maxie, DJ4YL, erinnert sich (und uns)...

zunächst daran: "dass ich seit März 1958, also lange vor der Aufzeichnung des Filmes, lizenziert bin, und zwar gleichzeitig mit meinem späteren Mann. Ich musste die Geschichte nur spielen. Deshalb wurde auch mein Call am Ende des Films erwähnt, was aber für die Zuschauer und das spätere Interview anscheinend nicht mehr interessant war. (Irgendjemand hatte mich auf den Film hin sogar als Schwarzfunkerin angesehen.)Ich habe damals auch noch für unseren OV München ( noch nicht in viele OV aufgeteilt) eine Gage von 100 DM herausgeholt, weil man nicht nur das machen musste, was man gewöhnt war, sondern man musste „spielen“… Man wurde über die ganze Sache immer im Nachhinein informiert. Aber es war immerhin eine interessante Erfahrung. - Und da kommt dann 1964 der Reporter Wolf Mittler (der ja an und für sich bei anderen Berichten wirklich gut war!) mit seinem Interview und besitzt die Frechheit, obwohl ihm die Namen bekannt waren (Herr Halbauer, Frau Franke…), meinen Mann als „den Blinden da“ zu bezeichnen. Natürlich war mein Mann immer sehr “cool“, aber ich fand es diskriminierend für alle Behinderten. Ich fragte Herrn Mittler damals, wie er wohl jemanden bezeichnen würde, der bein- oder armamputiert sei oder eine krumme Nase habe. Die Antwort steht bis heute aus. Und ich habe Gras über die Sache wachsen lassen. ...
Der Verständlichkeit wegen muss ich noch erwähnen, dass mein Mann Jurist und zuletzt Vorsitzender Richter an einem höchsten Bayerischen Gericht war. Und er liebte die Funktechnik und CW. 1956 lernten wir Walter, DJ2WS, silent key 2005, kennen, der uns in die Sache eingeführt hat. Von da an hatten wir immer treue Freunde; jeder war gegenseitig füreinander da; bei unserer Hochzeit 1959 waren selbst der Pfarrer, die Trauzeugen und einige Gäste lizenzierte Funkamateure."
Maxie feierte 2007 ihre 50jährige Zugehörigkeit zum DARC und ist nicht nur im eigenen Ortsverband tätig: "Mein OVV ist Alfred, DL8FA, der damals im Film unsere Straße und Hausnummer gelesen hatte, womit unsere Freundschaft begann. ... Ich mache am liebsten CW, der OVV braucht mich für die Protokolle; beim Förderverein Amateurfunkmuseum bin ich Mitglied der Redaktion und auch Protokollführerin. Es würde jetzt zu weit führen, meine erarbeiteten Diplome zu erwähnen oder die Tatsache, dass mein OM und ich für unsere Newcomer Morseunterricht gaben und ich auch noch gebe, wenn danach die Frage ist." [7a]
"Der DARC hatte uns als funkendes Ehepaar genannt, worauf das Fernsehen sofort darauf 'abfuhr'. Eigentlich waren wir recht neugierig, wie das wohl ablaufen würde, hatten aber keine Ahnung vom vorgesehenen Inhalt. Filmen ist gar nicht so einfach. Uns wurde gesagt, man müsse nur das tun, woran man gewöhnt sei. Das kann ich nicht bestätigen. Keine Hausfrau würde so abspülen wie bei den Dreharbeiten; im Film sah das aber ganz gut aus. ... Die Dreharbeiten an der Straßenbahn - das Einsteigen - verlangte viel Zeit. Mehrmals war der Toningenieur zu spät daran und dann wieder der Kameramann; die Bahn fuhr ab, und ich war (unschuldig) schon drinnen. Ich musste jedes Mal eine Karte entwerten, wurde aber an der Endhaltestelle abgeholt und an die gewünschte Haltestelle zurückgefahren. Die Prozedur begann von neuem. Dann waren aber auch noch Innenaufnahmen fällig. Die gleiche Prozedur. ... Die Fernsehleute haben wahnsinnig viel geraucht. Das ganze Einfamilienhäuschen hat noch tagelang trotz Lüftens fürchterlich gerochen." [7b]



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