Amateurfunkgeschichte Deutschland - Folgen 36 bis 38
Für die Einwohner der Hansestadt kam die Sturmflut überraschend. An hohe Wasserpegelstände waren sie gewöhnt. Niemand aber hatte hier mit dem Schlimmsten gerechnet. Das Wasser überraschte die meisten Hamburger im Schlaf. Die Flut überschwemmte rund ein Sechstel des Stadtgebietes. Wilhelmsburg mit seinen 80.000 Einwohnern versank in den Wassermassen. Auch die Innenstadt blieb nicht verschont. Bis zum Rathaus drang das Hochwasser vor, floss in die Keller von Banken und Wirtshäusern und brach in den alten Elbtunnel ein. In den frühen Morgenstunden standen rund zwanzig Prozent der Stadt unter Wasser. Sechzig Deiche um Hamburg waren inzwischen gebrochen, Strom und Licht waren ausgefallen und viele der vom Wasser eingeschlossenen Menschen saßen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt durchnässt auf ihren Dächern oder in Bäumen.
