Amateurfunkgeschichte Deutschland - Folgen 44 und 45


Anhaltende Finanznöte

Anhaltende FinanznötezoomIndiskretionen dazu in der QRV: „Die Personalkosten für die Verwaltung betragen eine halbe Million Mark pro Jahr. … Die Mitgliederkartei ist unvollständig und nicht überschaubar.“ [9] Man mag es drehen und wenden, es gibt keinen anderen Ausweg als für 1975 nun doch eine Beitragserhöhung festzusetzen.[10]
Da ein Schlag bekanntlich selten allein kommt, wird das Budget des DARC nicht nur zum 1. Juli 1974 mit einer Erhöhung der Gebühren für Briefpost und Telefon konfrontiert; ab 1975 steigen zudem die Kosten für den Zeitungsversand – eine Mehrbelastung von 21.600DM. Dass der Jahresabschluss für 1973 dennoch einen rechnerischen Überschuss von 15.600DM bringt, ist auf einige bilanztechnische Finessen zurückzuführen: Hohe Abschreibungen und Haben-Buchung von ausstehenden Mitgliedsbeiträgen. Die traurige Wahrheit: die triste Zahlungsmoral bewirkt, dass ein Kontokorrentkredit von 100.000DM aufgenommen werden muss, der mit Jahresende noch mit 81.600DM zu Buche steht, mit Ende Januar 1974 zwar dank der Beitragszahlungen für 1974 getilgt ist; damit tut sich aber erneut eine Deckungslücke auf, und abermals wird eine Kreditaufnahme fällig.[11] Immerhin beträgt der Verlust statt der prognostizierten 50.000DM zuletzt „nur“ 20.000DM. Die Situation lässt sich jedoch nicht länger beschönigen; und so eröffnet die cqDL den Jahrgang 1975 mit einem Editorial, in dem Schatzmeister Karl-Heinz Winkler, DJ9CL, nach einem indirekten Verweis auf das AFZ als wertbeständige Anlage, zur Sache kommt: „Wir haben seinerzeit unter den bisherigen Vorständen und Schatzmeistern ein erhebliches Clubvermögen angespart, wir haben dann dieses Clubvermögen im Interesse aller unserer Mitglieder wertbeständig angelegt, und wir sind dabei, unsere Finanzen trotz der Schwere der Zeit wieder so in den Griff zu bekommen, wie das zu früheren Zeiten stets üblich war. Unser Haushalt 1974 wird mit einem Defizit abschließen, welches uns darin bestärken wird, im Jahre 1975 besonderes sparsam zu wirtschaften, um dieses Manko auszugleichen.“[12] Jetzt muss hart durchgegriffen werden. Offiziell ist als Schwerpunktthema bei der Hauptversammlung der Clubversammlung am 9. und 10. November 1974 in Baunatal zwar die Diskussion über die Satzungsänderung vorgesehen, aber in Wahrheit gehen in offener Sitzung die Wogen hoch, was freilich weder im Protokoll noch im Bericht an die Mitglieder detailliert ausgeführt wird. Man begnügt sich mit den Ergebnissen: Im Budgetansatz für 1975 werden die Mittel für die Distrikte halbiert, die Budgets für die Referate „der Disposition des Vorstands unterstellt“.[13] Die Konsolidierung fällt schwer: „Nach Mitteilung des Leiters der Buchhaltung sei mit dem derzeitigen Personalstand eine ordnungsgemäße Durchführung der Aufgaben ... nicht mehr gewährleistet.“[14] Die Buchhaltung wird daraufhin ab 1. Januar 1975 einem externen Service-Unternehmen übertragen; der DARC bekommt Durchblick und spart Personalkosten.


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