Amateurfunk in Tibet


Lage und Geschichte

Kontinent: Asien - Lage: 35N 90E - Zonen: WAZ 23, ITU 41 - Zuweisung: AC4 (Ex-DXCC -30.05.1974), VR China, BY0

Lage und GeschichtezoomEine Region ohne feste Grenzen
Kriegerische Auseinandersetzungen mit chinesischen und mongolischen Stämmen sind im „Alten Tibet“ im 7. Jahrhundert an der Tagesordnung. Damals reicht das tibetische Herrschaftsgebiet nach Westen bis in die Provinz Guge und nach Nordosten bis zum Kokonor-See. In ihrem Glauben sind die Tibeter Anhänger von Naturreligionen und beten eine Vielfalt von Göttern an. Einen gravierender Einschnitt stellt das Jahr 775 nach Christus dar: Der indische Tantriker Padma Sambhava kommt als Missionar in das Land und verbreitet dort den Buddhismus. Im 13. und 14. Jahrhundert herrscht die Sakya-Dynastie. Diese erkennt die mongolische Oberhoheit an. Im Gegenzug treten die Mongolen zum buddhistischen Glauben über. Im Jahr 1578 erhält Sonam Gyatso vom Mongolenherrscher Altan Khan den Ehrentitel Dalai Lama (Ozean der Weisheit). Sonam Er geht als 3. Dalai Lama in die Geschichte ein. Von 1642 bis 1959 steht nun Tibet unter der Herrschaft der Dalai Lamas. Der fünfte Dalai Lama (1617 – 1682), ein großer Staatsmann und Gelehrter, baut den Potala-Palast in Lhasa. Unter ihm wird Tibet zum Gottesstaat: Der 13. Dalai Lama Thubten Gyatso (1876 – 1933) gewinnt als Reformator und Politiker großes Ansehen und führt Tibet ab 1912/1913 in die Unabhängigkeit. Er versäumt es jedoch, diese international abzusichern. Tibet gerät immer mehr in die Isolation.

Eine „Strafexpedition“ erzwingt die Öffnung Tibets nach Außen
Unter dem britischen Oberst Younghusband erzwingt eine „Strafexpedition“ Großbritanniens im Jahr 1904 eine Öffnung Tibets für westliche Mächte: Großbritannien richtet in Tibet zwei Handelsposten ein und versucht, den Einfluss der Chinesen zurückzudrängen. 1935 wird der jetzige 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso geboren. Er übernimmt als 16-Jähriger im Jahr 1950 vorzeitig die Regierungsgeschäfte. 1949 ruft Mao Zedong im Nachbarland China die Kommunistische Volksrepublik China aus. Seine „Volksbefreiungsarmee“ gewinnt die Kontrolle über große Teile Nordost-Tibets. 1951 unterzeichnet eine tibetische Delegation unter Zwang in Beijing das „17-Punkte-Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets“. Die VR China betrachtet Tibet als einen Bestandteil ihres Territoriums, in das sie es 1965 eingliedert und „Autonomes Gebiet Tibet“ nennt.

Volksaufstand und Flucht des Dalai Lama nach Indien
Am 10. März 1959 kommt es zu einem Volksaufstand der Tibeter gegen die chinesische Fremdherrschaft. Dieser Aufstand wird von den chinesischen Machthabern blutig niedergeschlagen: Tausende Tibeter kommen ums Leben, buddhistische Tempel und Klöster werden dem Erdboden gleichgemacht, Bücher und schriftliche Zeugnisse des tibetischen Glaubens verbrannt. Der Dalai Lama flüchtet nach Nordindien ins Exil und bildet dort eine Exilregierung mit einer demokratischen Verfassung Tibets. Die Zeit in Tibet und der Gefängnisaufenthalt von Robert Ford AC4RF fallen genau in diese Zeit. Ford beschreibt die Zustände in seinem Buch als einer der wenigen westlichen Augenzeugen.
In den folgenden Jahrzehnten werden durch eine aggressive Siedlungspolitik immer mehr Chinesen in Tibet angesiedelt, so dass diese Gruppe dort bald in der Überzahl ist. Bodenschätze und Holz werden aus Tibet herausgeschafft. Die tibetische Bevölkerung wird systematisch benachteiligt und unterdrückt. Am 10. März 2008, dem 49. Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes, kommt es in Tibet und seinen Nachbarprovinzen erneut zu gewalttätigen Protesten der tibetischen Bevölkerung. Diese Aufstände werden von den chinesischen Machthabern brutal niedergeschlagen. Es kommt wiederum zu vielen Toten unter der tibetischen Bevölkerung. Der Boykott der Olympischen Spiele, die im Jahr 2008 in Peking stattfinden werden, wird diskutiert.


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