Amateurfunkgeschichte Deutschland, Folgen 64-67


(66) Sie alle tragen bei zum Erfolg

(66) Sie alle tragen bei zum ErfolgzoomDer Förderverein Amateurfunkmuseum e. V. (AFM)

wurde 1981 von Amateurfunkpionier Hans Schleifenbaum, DL1YA †, gegründet. Der Förderverein widmet sich seitdem der Erforschung und Dokumentation der Geschichte des Amateurfunks und seiner Technik. Er ist also bereits seit vielen Jahren tätig und zeigt seine Exponate auf vielen Ausstellungen. Er bezweckt die Förderung von öffentlich zugänglichen Amateurfunkmuseen, sammelt hierfür Geld- und amateurfunkspezifische Sachspenden, insbesondere auch Selbstbaugeräte, sowie Informationen und Quellen. Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder und Helfer des Fördervereins restaurieren und dokumentieren alte Amateurfunk-Geräte und stellen sie dann in geeigneten Museen sowie auf Ausstellungen der interessierten Öffentlichkeit vor. Das AFM ist kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen der Geschichte des Amateurfunks. Der Förderverein Amateurfunkmuseum e. V. hat seinen Sitz in Grafing (nahe München). Er betreibt Arbeitskreise in ganz Deutschland und ist mit seinen rund 600 in- und ausländischen Mitgliedern auf nationaler und internationaler Ebene aktiv. Er berichtet regelmäßig in den Heften seiner AFM-Nachrichten, dem offiziellen Magazin für Mitglieder und Förderer.
Der Förderverein Amateurfunkmuseum bittet alle Funkamateure und Freunde, nicht mehr benutzte alte Amateurfunkgeräte und -Bücher nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie dem Förderverein zu spenden bzw. durch eine Spende oder Mitgliedschaft die Ziele des Fördervereins zu fördern. Wer dem AFM Geräte spenden will, möge daran denken, dass auch die zugehörigen schriftlichen Unterlagen (gerade bei Eigenbaugeräten) sehr wertvoll sind und manchmal eine historische Würdigung oder Restauration überhaupt erst ermöglichen. Selbst wer sich von seinen Geräten (noch) nicht trennen will, kann helfen, indem dem AFM eine Kopie der technischen Unterlagen überlassen wird: Auch heute noch moderne Geräte gehören irgendwann einmal zur Amateurfunkgeschichte.
Das im DARC korporierte AFM ist Mitbegründer des Runden Tisches Amateurfunk, RTA,[1] und in der Person seines 1. Vorsitzenden, Dr. Christof Rohner, DL7TZ, treibende Kraft. Bei der Ham Radio in Friedrichshafen ist das AFM Jahr für Jahr mit einem thematisch abgestimmten Ausstellungsstand vertreten. In jüngster Zeit wird das AFM von Standortproblemen geplagt und ist vielleicht mehr noch als alle vergleichbaren Einrichtungen auf die Erfahrung langjähriger (also: alternder) Mitarbeiter angewiesen – eine Situation, der sich der Vorstand mit abwägendem, klugem Handlungsbewusstsein stellt.[2]

Der Arbeitskreis Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule (AATiS) e.V.

Der gemeinnützige Verein ist ein kompetenter Partner für Lehrer, Jugendleiter, Ausbilder in der Industrie und weitere Interessenten sowie Schüler und Jugendliche. Zur Nachwuchsarbeit schult und bedient er sich Multiplikatoren, weil dadurch effektives Arbeiten gewährleistet ist. Die von ihm ausgearbeitete und erprobte Seminardidaktik wird geschätzt. Seine Mitarbeiter bieten individuelle Hilfestellung, Beratung, Medien und Seminare zur Gestaltung eines lebendigen, handlungsorientierten und dadurch motivierenden Unterrichts als Resultat der eigenen Fortbildung. Ziel ist es, über die Lehrkräfte als Multiplikatoren den Heranwachsenden eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und eine konkrete Berufsorientierung anzubieten. Projekte führen unmittelbar zu technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen. Hierbei findet eine Zusammenarbeit des AATiS e.V. mit der Industrie und Instituten statt, um neue Technologien alsbald und praxisorientiert an Lehrer und Schüler vermitteln zu können. Schülerinnen und Schülern wird Beratung und konkrete Unterstützung beim Wettbewerb Jugend forscht und weiteren Aktivitäten angeboten.
Der AATiS hat sich im September 1994 als eingetragener Verein konstituiert, nachdem einige seiner engagiertesten Mitglieder seit mehr als fünfzehn Jahren intensiv zusammenarbeiteten und er wurde vom Finanzamt Hildesheim als gemeinnütziger Verein anerkannt. Momentan weist der AATiS e.V. über 600 Mitglieder auf; diese stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und mehreren angrenzenden Ländern. Sein Adressenverzeichnis enthält etwa 3.000 Anschriften von Lehrkräften, die sich mit modernen Inhalten des naturwissenschaftlichen Unterrichts auseinandersetzen. Im März 2008 bot der AATiS e.V. seinen 23. Bundeskongress für Amateurfunk und Telekommunikation an Schulen an - eine Veranstaltung, die bereits lange vor der Vereinsgründung zum jährlichen Angebot gehörte.
Obwohl der Schwerpunkt der Aktivitäten den schulischen Bereich betrifft, sind auch andere Berufsgruppen im Verein vertreten, die nicht der Pädagogik zuzurechnen sind. Insbesondere handelt es sich hierbei um Ingenieure und Techniker. Die Zusammensetzung des Vorstands spiegelt dies bereits wieder: ein Realschullehrer, ein Diplom-Ingenieur sowie ein Oberstudienrat.
Der AATiS e.V. beschäftigt sich intensiv mit den Bereichen Amateurfunkanwendungen; Telekommunikation und Netze; Meteorologie, Aerologie, Klimatologie; Geo-/ Raumwissenschaften, Radioastronomie; Elektronik, Sensorik, Mikrokontroller, Robotik. Da die Mitglieder des AATiS e.V. aus unterschiedlichen Berufsgruppen stammen und der Verein enge Kontakte zu einschlägigen Fachkreisen pflegt, stehen Spezialisten aus den verschiedensten Richtungen der Schulen, der Forschung, der Industrie und weiteren Institutionen beratend und unterstützend zur Verfügung.[3]

Die deutsch-niederländischen Amateurfunker-Tage (DNAT)

finden jedes Jahr in dem Wochenende statt, das als letztes noch vollständig im August liegt. Sie dauern jeweils von Donnerstag bis Sonntag. Dort werden Amateurfunkveranstaltungen und -Treffen ebenso angeboten wie gesellige Erlebnisse.
Veranstaltungsort ist der zwischen der niederländischen Grenze und Osnabrück gelegene Ort Bad Bentheim, ein Kurbad mit Schwefel- und Solebad. Die idyllisch-hügelige Landschaft von Bad Bentheim lädt auch jenseits der DNAT zum Verweilen ein.
Die deutsch-niederländischen Amateurfunker-Tage werden von Niederländern und Deutschen gemeinsam organisiert. Daher werden Verbindungen gepflegt zu den Amateurfunkvereinen der Niederlande VERON und VRZA und zum größten deutschen Amateurfunkverband DARC.
Neben dem Amateurfunk stehen bei den DNAT die Völkerverständigung und das soziale Engagement im Vordergrund. Dies kommt besonders zum Ausdruck durch die Verleihung der "Goldenen Antenne" an einen Funkamateur oder Funkverband, der mit dem Amateurfunk eine herausragende soziale Leistung vollbracht hat. So wurden etwa 2008 die Royal Omani Amateur Radio Society, ROARS, für ihre Hilfsbereitschaft nach dem heftigen Tropenzyklon Gonu im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Nach dem Ausfall fast aller öffentlichen Nachrichtenverbindungen und großen Teilen der Stromversorgung sorgten sie auf Amateurfunkfrequenzen für Nachrichtenverbindungen und halfen bei der Verteilung von Hilfsgütern. Durch Wetterbeobachtungen waren die Funkamateure vor dem herannahenden Wirbelsturm gewarnt und konnten rechtzeitig entgegenwirken. Dank des ca. 24-stündigen Einsatzes der Funkamateure konnten die Behörden die Katastrophe in den Griff bekommen.[4]

Der Bayerische Bergtag (BTT)

Die ersten Schritte zum BBT wurden am 19.10.1952 getan. Damals beteiligten sich sieben Stationen an einem Wettbewerb im 2-m-Band, der im Raum Straubing ausgetragen wurde. Die verwendete Technik des Pendelaudions brachte es mit sich, dass auch bei Empfang Nachbarstationen durch mehr oder weniger starke Heul- und Pfeiftöne gestört wurden. Diese Nebenerscheinung führte zu dem Namen „Winsler-Tag“.
In diesen Jahren wurde der Aufbau eines Notfunkdienstes aktuell. Es ging um die Entwicklung geeigneter Geräte. Im damaligen Distrikt Bayern-Nord ergriff der amtierende DV Herbig, DL1EK, wiederholt die Initiative. Nach Versuchen im 10-m- und im 2-m-Band, ging 2m als besser geeignet hervor. Sepp Reithofer, DL6MH, der sich intensiv an diesen Versuchen beteiligte, machte den Vorschlag, den Bau und die Betriebsbereitschaft durch regelmäßige Wettbewerbe zu fördern. Der BBT war geboren.
Am 1. Wochenende im August 1955 fand der 1. Bayerische-Berg-Tag statt. Folgende Stationen beteiligten sich: DL6MH, OE2BM, DJ1EV, OE2JG, DL1EI, DL6ZB, DJ2MU, DL3EV, DL9UA, DJ2NF, DL6YY, DJ2DW und DJ1ZU (Reihenfolge nach der Wertung!). Die Ausschreibung war auf die damaligen Verhältnisse zugeschnitten. Ein Standortwechsel wärmend des Wettbewerbs (Dauer 08:00 bis 18:00 MEZ) wurde durch extra Punkte honoriert. Ebenfalls wurde gezählt, ob der Teilnehmer diesen Wechsel zu Fuß, per Fahrrad, per Kraftrad (mit oder ohne Beiwagen) oder per PKW machte.[5]
Heute finden die Wettbewerbe an jährlich acht Tagen statt und zwar an zwei Wochenenden im Februar (Winter-BBT) und an je einem Wochenende im Mai und im August (Sommer-BBT). Die Teilnehmer kommen keineswegs nur aus Bayern, obwohl Bayern schon wegen der in diesen Frequenzbereichen begrenzten Funk-Reichweiten das "Kernland" ist. Stationen aus Österreich, der Tschechischen Republik und der Schweiz und natürlich aus den benachbarten deutschen Bundesländern nehmen regelmäßig und - wie die Ergebnisse zeigen - erfolgreich teil. Die Wettbewerbe laufen in allen Amateurfunk-Bändern im VHF-, UHF- und SHF-Bereich zwischen 144 MHz und 211 GHz. Erste Versuche, die Wettbewerbe auf die technisch bisher kaum genutzten Bereiche oberhalb von 300 GHz auszudehnen, haben bereits stattgefunden (hauptsächlich Funkverbindungen mit Laser-Technik).
Der Bayerische Bergtag ist der Wettbewerb für die Selbstbauer von Funkgeräten und Antennen. Schon wegen der Gewichtsgrenzen für die Ausrüstung können kaum industriell hergestellte Geräte und Antennen verwendet werden. Für die höheren Frequenzbereiche werden ohnehin keine fertigen Geräte hergestellt.
Die Siegerehrung des BBT findet beim jährlichen BBT-Treffen im Oktober statt. Beim BBT-Treffen, insbesondere beim "Technischen Frühschoppen"am zweiten Tag des Treffens wird nicht nur auf hohem Niveau gefachsimpelt. Die Teilnehmer diskutieren meist auch über die Wettbewerbsregeln und ihre Anpassung an die neuesten Entwicklungen. Wo gibt es sonst einen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer die Regeln festlegen?[6]

Die Interradio in Hannover

Neben der Ham Radio in Friedrichshafen ist die herbstliche Interradio die zweite große Amateurfunk-Messe. Wenngleich in Bezug auf den Aufwand und die Besucherzahl mit deutlichem Abstand, hat sich die IR dennoch als für viele Funkamateure unverzichtbare Einrichtung durchgesetzt. In diesem Jahr fand die Interradio nun schon zum 28. Mal statt, am 31. Oktober auf dem Messegelände in Hannover (in Halle 20).
Die IR wird seit 2002 durch den Verein "Amateurfunk Treffen Niedersachsen e.V." ausgerichtet. Das bewährte Team wird geleitet von Oliver Häusler, DH8OH, und Erich Prager, DJ3JW. Zu den traditionellen Leistungen gehört die Klubstation DF0IR mit jährlich neuem Sonder-DOK und, allen fix in die Autos eingebauten Navis zum Trotz, der vom DARC-Distrikt Niedersachsen betreute Anfahrtswettbewerb. Höhepunkt des Treffens ist eine Amateurfunktombola mit vielen wertvollen Sachpreisen. Typisch für die Motivation der Gestalter ist auch der Messplatz des ATN, an dem alle Amateurfunkmessungen bis 3 GHz durchgeführt werden. Hauptaufgabe ist die Überprüfung von auf dem Flohmarkt erworbenen Geräten sein. Dieser Service ist kostenlos und dient der Sicherheit der Käufer. Die Vorträge sind auf hohem Niveau aktuellen Themen gewidmet, wie APRS, DATV, D-Star und D-Term.[7]

Die Marinefunker-Runde e.V. (MF-Runde)

1977 gründeten Funkamateure der Bundesrepublik Deutschland, die als Funker in den deutschen Marinen tätig waren, die „Marinefunker-Runde“ bzw. „Vereinigung noch funkender ehemaliger Marinefunker“.
In den mehr als dreißig Jahren ihres Bestehens wandelte sich die Runde zum Verein „Marinefunker-Runde e.V.“ (bzw. „MF-Runde e.V.“). Der Verein öffnete sich für Seefunker der Handels-, Fischerei- und anderer Flotten sowie für Funkpersonal von maritimen und Behördendiensten mit Amateurfunkzeugnis. Außerdem waren auch bald Sportbootfahrer mit Seeberechtigung und Amateurfunkzeugnis zur Mitgliedschaft berechtigt. Voraussetzung für die Aufnahme als Mitglied ist u.a. ein Amateurfunkzeugnis als Sendeamateur oder Kurzwellenhörer. Die Satzung lässt aber auch ausnahmsweise einen stark begrenzten Anteil von Funkamateuren ohne maritimen Hintergrund sowie natürlich schwer behinderte Funkamateure als Mitglieder zu. Ebenfalls funkende Mitglieder von Museumsschiff-Crews können bei uns Mitglied werden.
Der Wandel des Vereins wurde 2006 besonders deutlich, als erstmals statt eines Marineangehörigen als 1. Vorsitzender ein ehemaliger Funkoffizier der Handelsmarine gewählt wurde.
Die MF-Runde e.V. ist dem Deutschen Amateur Radio Club (DARC) und dem Deutschen Marinebund (DMB) verbunden sowie Mitglied im Runden Tisch Amateurfunk (RTA).
Als Gemeinschaft von aktiven Amateurfunkern trifft man sich ständig in zahlreichen Funkrunden. Obwohl viele Mitglieder mit Leidenschaft Funktelegrafie (CW) betreiben, zeigt die Funkrunde in Telefonie (SSB) sonntags früh – um 08:00 Ortszeit auf 3.625 - doch, dass der Anteil der Telefoniefunker doch größer ist als beim Telegrafie-Rundspruch am Samstag – 08:00 Ortszeit auf 3.566. Zuvor gibt es den informativen Rundspruch, dann ein System von Traffic Masters (TM), die das Vorloggen der Runde, den Bestätigungsverkehr (ZAP) und die Aussendung der Rundsprüche vornehmen.
Höhepunkte im Vereinsleben sind die mehrtägigen Jahrestreffen, zusammen mit Familienangehörigen, und das jährliche Funk-Aktivitätswochenende. Die MF-Runde gibt auch eine Reihe von ansprechenden maritimen Diplomen heraus. In Zusammenarbeit mit Schwestervereinen von zahlreichen Ländern beteiligt man sich aktiv an internationalen maritimen Funkveranstaltungen, wie z.B. dem Naval Contest. Die MF-Runde hat weltweit über 400 Mitglieder, darunter auch etliche Funkstationen auf Museumsschiffen.[8]

Und so weiter…

Die UKW-Tagung in Weinheim wird ausgerichtet vom Funk-Amateur Club Weinheim e.V. Ein traditioneller Termin im September: 2009 bereits zum 54. Mal.[9] – Eine regionale Messe mit Tradition ist die AMTEC in Saarbrücken.[10]



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